konnichiwa
bis ich das jetzt gecheckt habe mit der tastatur. es wurden immer hiragana gedruckt.. bin hier im apple center ginza tokyo und toeggele auf dem neuesten iMac rum. sehr huebsch, und erst der kleine leichte iPod...
es regnet in stroemen. alle haben einen schirm offen. sogar auf dem velo, und die fahren auf dem trottoir. geschickt und wendig kommen sie an den fussgaengern vorbei. der schirm nuetzt wenig, wenn ploetzlich noch der wind dazu kommt und einem das wasser von der seite an die beine bretscht. aber regenmaentel werden nicht getragen, nur schirme.
ich muss mich immer mal wieder trocknen gehen in einem cafe, im filmmuseum... schon in den zwanzigern gabs erste "anime"; einer sushibar... da rollen die sushis auf dem fliessband an einem vorbei, man bedient sich nach lust und laune und stapelt die tellerchen auf dem tablett. ich nehme so drei bis vier verschiedene, maenner essen sieben und mehr. auch gruentee tassen und extra wasabi kommen auf dem fliessband daher. manche rufen den sushi koechen etwas zu und bekommen ein extratellerchen. japanisch verstehe ich leider viel weniger als ich gedacht hatte. und englisch sprechen sie kaum. auch ist vieles nur in kanji angeschrieben. mit viel zeit, die ich ja gluecklicherweise habe, habe ich meine ziele noch immer gefunden.
tokyo kommt mir immer mehr wie ein einziger riesiger vergnuegungspark
vor. heute ist sonntag und ausser den bueros ist alles offen.
gruenparks gibts pro grossquartier einen, zwei. japanischer stil oder
auch franzoesischer oder englischer stil...
von oben sehen die hauser sehr technisch aus. nix denkmalschutz vogelperspektive. um die u-bahn stationen bilden sich neue zentren mit grossartig angelegten, chillout sound berieselten raeumen. markenlaeden wechseln mit grossen department stores, museen, westlichen cafes (daenisch, franzoesich, italienisch) und food markets.
alles sehr gepflegt. und gar nicht so teuer wie immer gesagt wird. die stadt ist unglaublich sauber. es gibt keine hunde und auf den strassen wird hier nicht gegessen. hoechstens in den parks und dann alles sauber hinterlassen.
obdachlose leben unter blauen planen in den oeffentlichen parks. bettler gibt es keine, einzig pilgermoenche, die sich mit einem gloeggli bemerkbar machen und sonst nur ruhig stehen. im kimi-ryokan sind v.a. japanische, britische und amerikanische touristen. am abend bringen viele ein takeout meal mit und dann wird rege ausgetauscht. karaoke wollte keiner versuchen, ich auch nicht. die spielhoehlen sind soo laut, das muss man gehoert haben. die konzerte in den clubs sind hoffnungslos ausgebucht.
zwei norweger recherchieren fuer eine radioserie ueber manga. ein junger franzose sucht nach business moeglichkeiten, ein schotte besucht ein animestudio in der hoffnung spaeter character casting anbieten zu koennen.
ich war jetzt in vielen museen und ausstellungen und bin erstaunt wie sehr die entwicklung der japanischen kultur nachvollziehbar ist. einfluesse von anderen kulturen wurden eingeflochten, neueste trends aufgenommen, wieder die eigenen wurzeln gepflegt und nochmals neue trends entwickelt und irgendwie ist's und bleibt's einzigartig japanisch.
im depato (= department store alles wird moegleichst abgekuerzt, arnold schwarzenegger, der gestern abend am tv lief ist schwarza), also im depato ist alles supergrell und vielfach rosa. wohl wegen der vorliebe fuer kirschblueten, meinte eine japanerin dazu. das supergrelle ist nicht mehr zu ueberbieten und hebt sich gegenseitig wieder auf. jetzt hats vor jedem store marktschreierinnen, die den ganzen tag die gleichen paar worte in der immer gleichen intonation schreien. noch bin ich nicht ueberreizt und doch freue ich mich, uebermorgen frueh, sofern es der taifun zulaesst, auf ishigaki zu landen. ich sehe runter auf die strasse, die regenschirme sind eingeklappt und ich werde mich wieder in die masse der sonntaeglichen spaziergaengerinnen einfuegen und mich durch diese eleganten laeden fluten lassen.
sayonara